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Was ist der Blauring?

  • eine katholische Jugendorganisation für Mädchen ab neun Jahren
  • der Verein ist in Gruppen eingeteilt, die zu einer Schar zusammengefasst sind
  • die Gruppen werden von ausgebildeten Leiterinnen geleitet

Die Gründungsziele:

Der Blauring will dem Mädchen helfen, sich im Miteinander zu entfalten und sein Leben als christlicher Mensch zu gestalten.

  • Unsere Erziehungsarbeit hat ergänzenden Charakter.
  • Der Blauring will helfen, die Freizeit der Mädchen sinnvoll zu gestalten
  • Das Mädchen soll sich seiner Art und dem Alter entsprechend ausdrücken können
  • Vor allem für das Erlebnis wollen wir versuchen, die Mädchen zu begeistern
  • Das Mädchen soll sich selber in einer Gruppen- und Lageratmosphäre finden können
  • Das Mädchen lernt sich in der Gruppe einzuordnen, Rücksicht zu nehmen, selbständig zu werden.
  • In der Gruppen erlebt es Gemeinschaft, Kameradschaft.

(Aus der Konzeption des Blaurings, Januar 1972)

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Eigentlich ist der Blauring nicht erst 48 jährig, denn kurz nach der Gründung der Schweizerischen Blaruingbewegung entstand auch in Gersau vor ca. 80 Jahren eine solche Mädchengruppe unter der Präfektin Rosa Rigert. Mit einigen interessierten Mädchen nahm sie an Exerzitien in Schönbrunn teil, wo gemeinsam mit Herrn Mugglin, dem Redaktor der Blauringzeitschrift “Unsere Führerin”, die Gründung eines Gersauers Blaurings besprochen wurde. Bei der Gründungsfeier in der Villa Maria wurde die Blauringler von einigen Burschen überrascht, die durch ein Ständchen ihrer BefürchtungBlauring Geschichte Ausdruck gaben, dass der Blauring lauter Klosterfrauen heranbilde. Besonders begeistert waren die Mädchen, als sie an einem Blauringtreffen in Einsiedeln teilnehmen durften. Nun sollten plötzlich alle Mütter Kluftblousen schneidern, denn der Blauring als Gegenpol zur Hitlerjugend brauchte auch ein äusseres Zeichen.

Damals konnten dem Blauring Mädchen von der 6. Klasse an beitreten. Einige von den älteren, Claire und Berta Thaddey, Marie Müller, Hedy Camenzind, bereiteten bei ihrer Präfektin Gruppenstunden für die Jüngeren vor. Damals traf man sich im Hof. Jeder Höck stand unter einem religiösen Thema. Am liebsten wurde aber gebastelt und Theater gespielt, und im Winter ging man gemeinsam schlitteln. Einige Blauringmädchen fuhren sogar in die Lager nach Randa, an die man sich heute noch gerne erinnert. Doch leider fehlte es plötzlich an Führerinnen, und als 1948 die letzte unter ihnen – Martha Camenzind – dem Blauring untreu wurde, um jemandem anderem treu zu werden, begann für unseren Verein die grosse Pause.

Vielleicht steckt ein bisschen Ironie dahinter, aber man dürfte fast annehmen, dass Eifer und Eifersucht die Träger der neuen Gründung im Jahre 1961 waren. Denn schliesslich stand doch schon seit 5 Jahren eine muntere Bubenschar da, nähmlich die Jungwacht.

Als erstes erwachte in Lisbeth Monsch der Gedanke an einen Blauring. Voll Eifersucht schaute sie auf die Buben und hoffte mit Eifer, dasselbe einmal zu erreichen. Warum nicht auch Lager, Waldspiele, Singen und Basteln für uns Mädchen??

Zur selben Zeit kam ein tüchtiger, jungendliebender Pfarrhelfer in unseren Ort. Es war H.H. Mettler, und man darf sagen, der Grundstein war gelegt. Sogar ein Kassenbüchlein mit Fr. 408.– konnten wir vom früheren Blauring übernehmen. Wahrscheinlich hatten die Lager im Neustaffel mit den Führerinnen doch noch besser rentiert!!!

Als Blauring-Gründungsführerinnen dürfen wir voll Stolz bezeichnen:

  • Lisbeth Monsch, Bachstrasse
  • Helen Camenzind, Alpenrösli
  • Rosmarie Camenzind, Furth
  • M.Theres Thaddey, b.d. Kirche

In Nu wurden 26 Mädchen gesammelt, und am 13. Dezember 1961 durften diese die erste Gruppenstunde besuchen.